Infekte im Winter...

Eltern auf Schlitten / WinterWenn es kalt wird und der Schnee fällt kommen neben Schlitten fahren und Schneeballschlachten auch andere Herausforderungen auf die jungen Eltern und den Nachwuchs zu: Erkältungskrankheiten und grippale Infekte im Winter.

Verläuft der erste Winter meist noch harmlos, da die ganz Kleinen im Schutze der elterlichen Behausung kaum boshaften Erregern ausgesetzt sind und zudem durch das Stillen einen idealen Schutz gegen die meisten Infekte genießen, so fängt es bei den meisten Familien im 2. Winter des jungen Lebens an spannend zu werden.

Bis zu 12 Infekte pro Jahr sind bei kleinen Kindern noch vollkommen normal (und das ist bei genauerer Überlegung eine ganze Menge, wenn man davon ausgeht das die Sommermonate üblicherweise frei von irgendwelchen Krankheiten vorüberziehen.) Rein rechnerisch ist es also kein Grund zur Besorgnis wenn man zwischen Herbst und Frühling alle 3 Wochen mit Schnupfen, Husten und erhöhten Temperaturen zu kämpfen hat.

Wenn also die Kontakte zu anderen Kindern mehr werden - bzw. wenn sich schon größere Kinder in der Familie befinden - werden die Keime und Bakterien in fröhlicher Runde durchgereicht und die unerfahrenen Zwerge nehmen sich was sie kriegen können. Das Immun-System der Kinder hat es aber leider einfach noch nicht gelernt, die vielen schädlichen Einflüsse direkt und erfolgreich abzuwehren.
Allen Eltern, die sich wegen der 3. Erkältung innerhalb eines Monats große Sorgen machen und verzweifeln (vor allem an den damit einhergehenden unruhigen - bis nicht mehr vorhandenen - Nächten), denen sei gesagt: Dieser Prozess ist im gesundheitlichen Spektrum mit das wichtigste was ihr Kind in seinen jungen Jahren lernt. Es ist gut und richtig das Erkältungen kommen und gehen. Das körpereigene Abwehrsystem der Kleinen lernt mit jeder Erkältung besser und gezielter mit diesen undankbaren Einflüssen umzugehen, und ist in späteren Jahren umso besser dagegen gewappnet.

Infekte in der KitaDer erfahrungsgemäß ereignisreichste Winter kommt mit der Kita oder dem Kindergarten. Also wenn sich die äußeren Einflüsse ganz plötzlich potenzieren.
Sollten die Infekte überhand nehmen oder gar nicht enden – bzw. sollte starker Husten auftreten, die Temperatur über 38,4 steigen, oder sollte die Atmung auffällig werden, dann ist natürlich sofort der Besuch beim Kinderarzt angesagt. Erfahrungsgemäß sind junge Eltern aber sowieso meist übervorsichtig und sehr häufig dort (man will ja nichts riskieren!). Auch hier sollte man vorsichtig sein – denn der einzige Platz der noch mehr Viren und Bakterien bereit hält als die Kita und der Kindergarten sind die Kinderarzt-Praxen. Ist ja irgendwie klar – viele kranke Kinder auf einem Platz… wenn ihr Kind also nicht mit einer Erkältung kam – so geht es höchst wahrscheinlich wieder mit einer.
Spaß beiseite! Besuchen Sie ihren Kinderarzt lieber einmal zu viel als einmal zu wenig! Achten Sie beim Besuch einfach darauf, dass ihr Kind sich von anderen Kindern fern hält und keine Spielsachen in den Mund nimmt. (Die meisten Kinderärzte haben übrigens ein spezielles Säuglings-Wartezimmer. Fragen Sie danach wenn Sie mit den ganz Kleinen eine Visite machen.)


Interessante Info:
Im Schnitt ist jeder 10. Infekt/Erkältung bakteriellen Ursprungs. Eine normale Erkältung ist immer viral und kann nur mit begleitenden Maßnahmen behandelt werden. Daher ist die Messung der Temperatur wichtig, denn diese steigt meist bei bakteriellen Erkrankungen und muss dann oftmals antibiotisch behandelt werden…
Mit unserer ersten Statistik (bis zu 12 Infekte im Jahr) im Kopf können Sie also grob einmal im Jahr mit einer bakteriellen Infektion rechnen…

Die Körper-Temperatur ist bei Kindern ein Thema für sich. Genauso wie es der Körper bisher noch nicht gelernt hat mit Viren und Bakterien klar zu kommen – genauso wenig können Babys und Kleinkinder die Körpertemperatur regulieren, so wie wir Erwachsenen es im Laufe der Zeit gelernt haben.
Somit ist es auch für Kinder noch KEIN Drama wenn die Temperatur abends vor dem ins Bett gehen auf 38,2 angestiegen ist. Je nachdem wie aktiv ihr Nachwuchs die letzten Stunden vor dem Schlafengehen genutzt hat, kann die Temperatur im Laufe des Tages diese Werte erklimmen.
Sie sollten dann aber um sicher zu gehen nach 2 Stunden Schlafenszeit noch einmal die Temperatur messen. Im Normalfall - und zur Beruhigung der Eltern - befindet sie sich dann meist wieder auf Normalniveau.
Auch andere Umstände können zu erhöhter Temperatur führen ohne gleich als Infekt eingestuft zu werden. So ist es bei den meisten Babys ganz normal, dass sie während des akuten Zahnens eine erhöhte Temperatur aufweisen.

Eine Notfall-Ration an Fiebersenkenden Mitteln (Zäpfchen oder Saft) sollte jedenfalls immer im Haushalt vorhanden sein… Aber Achtung: Immer mit dem Arzt besprechen und niemals hoch dosieren!

Nie verkehrt sind sanfte, begleitende Maßnahmen wie Babygerechte Öle zum einmassieren, Inhalation von Salzlösungen, Homöopathische Mittelchen zur Abwehrsteigerung – und natürlich (!) eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen! Für Tipps schaut in unserem Forum nach – oder fragt euren Apotheker oder Arzt eures Vertrauens!